Gitarre & Musik

Gitarren-FAQ (häufig gestellte Fragen)

    Hä?Allgemeines:

  1. An wen richtet sich Gitarre & Musik?
  2. Vor dem Beginn:

  3. Klassische Gitarre, Westerngitarre, E-Gitarre... Wo ist der Unterschied?
  4. Nylon- oder Stahlsaiten, was ist besser?
  5. Muss ich auf der Klassischen Gitarre anfangen, bevor ich E-Gitarre lernen darf?
  6. Welches Einstiegsalter ist ideal?
  7. Wir wohnen in einer Mietwohnung. Darf ich da Gitarre spielen?
  8. Was kostet eine Gitarre?
  9. Wo kaufe ich am besten eine Gitarre?
  10. Wie bekomme ich den Wert einer gebrauchten Gitarre heraus?
  11. Wieso sind die Preise für Instrumente, Noten etc. in der Schweiz so hoch?
  12. Wie finde ich einen Gitarrenlehrer?
  13. Ohne Lehrer Gitarre lernen - geht das?
  14. Zum Instrument, Spieltechnik, Noten...

  15. Ich möchte meine neue Gitarre sofort ausprobieren. Wie kann ich beginnen?
  16. Wie stimme ich eine Gitarre?
  17. Wieso verstimmt sich meine Gitarre ständig?
  18. Wie soll ich meine Gitarre pflegen?
  19. Wozu sind alle diese Regler und Schalter an meiner E-Gitarre und Verstärker?
  20. Was soll ich spielen, wo gibt es Noten und Akkorde?
  21. Sind Noten für Gitarre anders als normale Noten?
  22. Wie lerne ich besser Noten lesen?
  23. Ist Noten herunterladen verboten?

1. An wen richtet sich Gitarre & Musik?

Mit meinem Projekt möchte ich mich in erster Linie an Anfänger richten und solche, die vorhaben, sich eine Gitarre zu kaufen und darauf spielen zu lernen. Ausserdem stelle ich noch weitere Arbeiten, Zusammenfassungen und Übersichten zum Thema Musik zur Verfügung, welche während meiner Ausbildung entstanden sind. Die Arbeit an dieser Homepage ist für mich Lernen und Hobby, weshalb die Angebote hier auch alle kostenlos sind.

2. Klassische Gitarre, Westerngitarre, E-Gitarre... Wo ist der Unterschied?

In erster Linie wird zwischen akustischen und elektrischen Gitarren unterschieden.

Zu den Akustikgitarren gehört die Klassische Gitarre mit den Nylonsaiten und dem etwas breiteren Griffbrett. Auf ihr lassen sich gut Melodien zupfen und sie ist in der klassischen Musik und im Flamenco verbreitet. Sie ist aber auch beliebt als Anfängerinstrument und kann auch als Lagerfeuergitarre zur Liedbegleitung benutzt werden.
Bild einer Klassikgitarre
Als Westerngitarre wird eine akustische Gitarre mit Stahlsaiten, einem eher schmaleren Hals und einem grösseren Resonanzkörper bezeichnet. Sie klingt lauter und eignet sich gut zur Liedbegleitung. Aber auch auf ihr können Melodien gespielt werden. Sie wird in der Regel mit einem Plektrum angeschlagen oder mit Fingerpicks gezupft (Fingerpicking), da die Saiten härter sind. Die Westerngitarre findet vor allem in Pop, Rock & Blues Verwendung.
Bild einer Westerngitarre
Elektrische Gitarren benötigen einen Verstärker, damit sie klingen. Auf einer E-Gitarre werden Melodien und Akkorde gespielt – allerdings beides mit Plektrum (Plättchen). Eine E-Gitarre hat viele klangliche Möglichkeiten wie z.B. Verzerrer. Spieltechnikern wie Powerchords, String Bending, Muting, Vibrato etc sind typisch für elektrische Gitarren. Je nach Modell lässt sich darauf vieles spielen: Country, Blues, Rock, Jazz, Pop, Metal oder Punk. Für die Anwendung am Lagerfeuer ist sie allerdings eher weniger geeignet, da man einen Verstärker braucht und E-Gitarren eher etwas schwer im Gewicht sind.
Bild einer elektrischen Gitarre.

3. Nylon- oder Stahlsaiten, was ist besser?

Nylonsaiten sind weicher und etwas dicker. Deshalb lassen sie sich bequemer greifen, was besonders für Anfänger von Vorteil ist. Die dickeren Nylonsaiten sind übrigens mit einem Draht umwickelt. Da sie im Innern aus Nylon sind, gelten sie jedoch trotzdem als Nylonsaiten. Nylonsaiten findet man auf klassischen Gitarren.

Stahlsaiten sind etwas dünner, härter und lauter. Sie finden auf Western- und E-Gitarren Verwendung. Die elektromagnetischen Tonabnehmer der E-Gitarre funktionieren nur mit Stahlsaiten. Auf Stahlsaiten lassen sich auch leichter Bendings (Saitenziehen) spielen. Auf Grund ihrer Härte schmerzen Sie mehr auf den Fingerkuppen und auch an der Spielhand braucht es gute Fingernägel, Fingerpicks oder ein Plektrum.

Spanne niemals Stahlsaiten auf eine Nylonsaitengitarre (oder umgekehrt)! Das Instrument kann dabei kaputtgehen.

4. Muss ich auf der Klassischen Gitarre anfangen, bevor ich E-Gitarre lernen darf?

Müssen tust du gar nichts. Man kann auf einer E-Gitarre genau so gut Töne, Tonleitern, Akkorde und Notenlesen lernen. Die Spieltechniken sind allerdings nicht ganz die gleichen und die vielen klanglichen Möglichkeiten, die Technik und die Handhabung einer E-Gitarre können Anfänger unter Umständen etwas überfordern.

Ich für mich würde den Anfang auf einer klassischen Gitarre bevorzugen, da sie einfacher zu spielen ist. Es ist auch als E-Gitarrist später sicher praktisch, wenn man noch eine klassische Gitarre in der Ecke stehen hat, die man mit ins Zeltlager nehmen kann. Wenn du aber unbedingt sofort E-Gitarre spielen willst, dann tu es! Es bringt nichts, sich jahrelang mit einem Instrument abzumühen, welches einen gar nicht interessiert.

5. Welches Einstiegsalter ist ideal?

Ideal ist das Alter von 8-10 Jahren. Mit einer entsprechenden Kindergitarre und einem sehr motivierten Kind ist der Einstieg auch schon mit ca. 5 Jahren möglich und auch über 50-jährige können noch mit der Gitarre beginnen, wenn sie nicht gleich professionelle Ansprüche haben. Kinder sollten unbedingt zu einem Lehrer oder mit jemandem lernen, der selbst gut Gitarre spielt. Man kann von ihnen nicht erwarten, dass sie sich das Gitarre spielen selbst beibringen.

6. Wir wohnen in einer Mietwohnung. Darf ich da Gitarre spielen?

Was deine Nachbarn stört und was nicht, musst du sie natürlich selber fragen. Eine klassische Gitarre, die gezupft wird, kann sehr leise gespielt werden. Bei elektrischen Gitarren gibt es die Möglichkeit, mit Kopfhörern zu üben - vorrausgesetzt, dein Verstärker ist dafür eingerichtet. Es gibt auch sogenannte "Silent-Gitarren", das sind Gitarren aller Arten ohne Hohlraum, die über Tonabnehmer und einen Kopfhörereingang verfügen. Doch auch Gitarren mit Kopfhörern sind nicht ganz tonlos. Nimm beim Testen im Laden die Gitarre mal ohne Verstärker und Kopfhörer in die Hand, spiele darauf herum und höre wie sie "unplugged" klingt.

7. Was kostet eine Gitarre?

Das Preisspektrum bei Gitarren ist sehr breit. Der Preis ist abhängig vom verwendeten Material, davon, ob das Instrument von Hand oder massenweise in einer Fabrik hergestellt wurde, ob es in einem Billiglohnland oder in der Schweiz fabriziert wurde und davon, bei welchem Händler man sie kauft und welche Leistungen da inbegriffen sind. So bekommt man beim Discounter oder im Internet vielleicht für 99.95 Fr. eine Sperrholzklampfe (Made in China) oder man geht zum Gitarrenbaumeister, lässt sich beraten und bekommt ein komplett handgefertigtes Meisterinstrument aus gutem Holz und dazu noch inkl. Service für mehrere tausend Franken. Doch auch beim Fachhändler kriegt man ab ca. 250 Fr. schon mal ein brauchbares Schülerinstrument.

Am besten schaust du dir mal bei verschiedenen Händlern die Preise ganz unterschiedlicher Gitarren an und vergleichst. Du solltest dir genau überlegen, was für eine Art Gitarre du haben möchtest, wofür du sie brauchst und welcher Service (z.B. Einstellen des Instruments, Neubesaitung, Beratung, Testen, Mietkauf...) im Preis inbegriffen sein sollte. Dabei musst du daran denken, dass evtl. noch Zubehör wie Gitarrentaschen, Ersatzsaiten, Verstärker etc. dazugekauft werden müssen.

Fürs Zeltlager ist eine billige Gitarre natürlich eher zu empfehlen - zu billige Instrumente (z.B. mit verzogenem Hals) können jedoch den Spass verderben. Für Kinder gibt es manchmal auch die Möglichkeit, Kindergitarren zu mieten.

8. Wo kaufe ich am besten eine Gitarre?

Am besten natürlich in einem Musikgeschäft. Denn es ist wichtig, dass du die Gitarre in die Hand nehmen und ausprobieren kannst. Im Internet oder beim Aldi ist die Gitarre zwar günstiger, aber der Fachmann im Musikgeschäft kann dich dafür auch beraten, die Gitarre richtig einstellen und du kannst ihn Fragen stellen zum Instrument. Besonders empfehlenswert sind Musikhäuser mit einer eigenen Gitarrenabteilung oder Läden, die auf Gitarren spezialisiert sind. Beim Erwerb gebrauchter Instrumente ist darauf zu achten, dass der Verkäufer die Gitarre richtig behandelt und gepflegt hat. Am besten fragst du in einem Musikgeschäft nach Occasionen. Ein Fachmann kann den Wert eines gebrauchten Instrumentes vermutlich auch besser einschätzen als der Typ zwischen Kleiderbügeln und Waschbrett im Brockenhaus. In der Rubrik "Tipps & Tricks" gibt es übrigens ein PDF-Blatt mit Tipps zum Kauf einer Gitarre.

9. Wie bekomme ich den Wert einer gebrauchten Gitarre heraus?

Im grössten deutschsprachigen Musikerforum www.musiker-board.de gibt es einen extra Artikel zum Thema (unter E-Gitarre: Modelle und Kaufberatung). Beim Kauf oder Verkauf von teuren Vintage-Modellen (= wertvolle, alte Sammlerstücke) können – gegen eine Gebühr natürlich - auch Gitarrenbaumeister und Gitarrenhändler zu Rate gezogen werden. Doch welcher Anfänger kauft sich schon so ein Sammlerstück? Wichtig für eine Einschätzung sind in jedem Fall Angaben wie Hersteller, Modell, Seriennummer und natürlich der Zustand der Gitarre.

10. Wieso sind die Preise für Instrumente, Noten etc. in der Schweiz so hoch?

Klar, ein Produkt muss ja erst den Weg bis hierher machen und das hat seinen Preis. Doch fast alles ist in der Schweiz teurer: das Essen, das Wohnen, das Zugfahren, die Kleider und auch die Dienstleistungen. Denn der Schweizer verdient ja auch mehr. Aber wieso kostet das Produkt, welches eigentlich aus Deutschland kommt in der Schweiz so viel mehr als in Deutschland?

Wenn wir im Laden etwas kaufen, zahlen wir nicht nur den Gegenstand für sich, sondern wir zahlen auch seine Besorgung, seinen Platz im Laden, die Beratung, Transaktionsgebühren und Arbeit des Buchhalters die bei der Zahlung entstehen, einen Teil an die Beleuchtung des Artikels, die Beheizung, und andere Kosten, die der Artikel und sein Verkauf verursachen.

Diese Kosten entstehen praktisch alle hier in der Schweiz und sind deshalb auch schweizerisch hoch. (Man denke an Schweizer Strom, Schweizer Immobilien, Schweizer Löhne…) Je höher der vom Schweizer Händler produzierte Mehrwert ist, desto höher fällt auch der Unterschied zwischen dem Schweizerischen und dem ausländischen Preis aus. Das heisst: Gerade Güter, die intensive Beratung, aufwändige Logistik oder Montage- oder Lieferservice beinhalten oder an speziell teuren Orten aufwändig präsentiert und beworben werden, bei denen fallen die Preisunterschiede zum Ausland natürlich besonders hoch aus.

Zu guter letzt sind da noch diese berühmt-berüchtigten Zwischenhändler, die auch mitverdienen. Das können Grossisten sein, welche von verschiedenen kleinen Produzenten - teils auf der ganzen Welt - Ware zusammenkaufen und so auch den kleinen Detailhändlern ermöglichen, ein breites Sortiment zu führen.

Wer die Arbeit der Schweizer Fachgeschäfte schätzt, sollte sie auch finanzieren. Denn sonst sind sie (und damit die Arbeitsplätze und ihr Angebot) bald nicht mehr da. Und: Die gutverdienenden Schweizer sollten eigentlich die letzten sein, die sich an Schweizer Preisen stören.

11. Wie finde ich einen Gitarrenlehrer?

Stunden zu nehmen kann ich Anfängern eigentlich immer empfehlen, auch wenn es nur ein paar wenige Lektionen sind. So können falsche Angewohnheiten gar nicht erst entstehen. Denn ein guter Gitarrenlehrer kann dir sofort ein Feedback geben, ob du z.B. dein Instrument richtig hältst, er kann dir Dinge genauer erklären und vorzeigen, die in deinem Lehrbuch nur mässig oder gar nicht beschrieben sind und er kann auf deinen Wissensstand und deine Lernziele eingehen. Zudem macht musizieren zu zweit doppelt Spass.

Gitarrenlehrer arbeiten z.T. selbstständig oder sind bei einer Musikschule angestellt. Es gibt auch Musikstudenten, welche günstigen Unterricht anbieten. Erkundige dich bei der örtlichen (Musik-)schule oder einem Musiklehrerverband (z.B. SMPV). Vielen Musikgeschäften ist eine eigene Musikschule angeschlossen, andere Musikhäuser haben ein schwarzes Brett, wo selbstständige Lehrer für sich werben. Anzeigen von Musiklehrern findest du auch in anderen Geschäften, (Musik-)Zeitschriften, Internetforen und fast überall, wo es Kleinanzeigen gibt. Es ist ratsam, dir vorher genau zu überlegen, was genau du lernen willst – auch die Stilrichtung. Wenn du E-Gitarre lernen und Heavy Metal spielen willst, kannst du dich nämlich gleich nach dem Lehrer umschauen, der das auch unterrichtet.

12. Ohne Lehrer Gitarre lernen - geht das?

Mit viel Motivation, Selbstdisziplin und einem guten, musikalischen Gehör lässt sich das Gitarrenspiel auch gut autodidaktisch erlernen. Es gibt einige bekannte Gitarristen wie z.B. Jimi Hendrix, welche das auch so getan haben. Schliesslich hat nicht jeder das Geld, sich einen Lehrer zu leisten. Doch selber lernen heisst auch nicht, dass man sich weniger Zeit nehmen soll. Das sind die häufigsten Probleme bei Selbsterlernern:

Kindern oder musikalisch unerfahrenen empfehle ich, mit einem Lehrer oder einem erfahrenen Gitarristen zu lernen.

13. Ich möchte meine neue Gitarre sofort ausprobieren. Wie kann ich beginnen?

Erst musst du die Gitarre stimmen, sonst klingt es schief. Nachdem du das geschafft hast und herausgefunden hast, wie du die Gitarre richtig hältst, kannst du z.B. mal ein paar Akkorde und Rhythmen lernen. Hier geht es zur Anleitung für die 1. Schritte auf der Gitarre (PDF).

14. Wie stimme ich eine Gitarre?

Es ist wichtig, dass du dein Instrument vor dem Spielen stimmst – nicht nur deshalb, weil eine verstimmte Gitarre schrecklich klingt, du schulst dabei auch dein Gehör. Ein Stimmgerät ist zwar sehr praktisch - bei lauter Umgebung und wenn es schnell gehen muss - doch du solltest als Gitarrist deine Gitarre auch nach Gehör stimmen können. Und so geht‘s:

Zuerst brauchst du einen Vergleichston. Der kann von einer gestimmten Gitarre, von einem Stimmgerät, einer Stimmgabel, einer Stimmpfeife, vom PC oder von einem Klavier kommen. Die Standard-Stimmung einer Gitarre ist: E-A-d-g-h-e‘ (von der dicksten zur dünnsten Saite). Bei folgendem Beispiel haben wir das A einer Stimmgabel zur Verfügung.

Schlage die 5. Saite (= zweitdickste) an und drehe am dazugehörigen Wirbel solange herum, bis die Saite gleich hoch wie der Ton der Stimmgabel klingt. Sind die Saiten richtig herum aufgewickelt, so sollte beim Drehen gegen den Urzeigersinn der Ton höher werden.

Falls du eine elektrische Gitarre mit einem Klemmsattel hast, musst du diesen für die Grobstimmung entfernen. Für die Feinstimmung drehst du an diesen kleinen Rädchen (=Feinstimmer) unten beim Steg.

Tipp: Wenn dir das Vergleichen der Töne Mühe macht, versuche erst, den Stimmton nachzusingen. Dass das Vergleichen anfangs etwas Übung braucht, das ist ganz normal.

Stimmt die A-Saite, dann brauchst du noch die anderen Saiten anzugleichen und das geht so: Drücke die E-Saite (oberste) im 5. Bund (vor dem 5. Bundstäbchen) nieder und schlage sie an. Wenn dieser Ton jetzt nicht tönt wie die leere A-Saite, dann drehst du am Wirbel der obersten Saite solange, bis er gleich tönt.

Danach drückst du die A-Saite im 5. Bund und stimmst die leere d-Saite nach diesem Ton. Dann drückst du die d-Saite wieder im 5. Bund und stimmst die leere g-Saite danach. Und jetzt drückst du die g-Saite im (Achtung: Ausnahme!) 4. Bund und stimmst die h-Saite nach diesem Ton. Zum Schluss drückst du die h-Saite wieder im 5. Bund nieder und stimmst die e‘-Saite.

Weitere Angaben zum Thema stimmen findest du in der Rubrik Tipps & Tricks.

15. Wieso verstimmt sich meine Gitarre ständig?

Wenn eine Gitarre sich immer verstimmt kann das verschiedene Gründe haben:

16. Wie soll ich meine Gitarre pflegen?

Besonders teure Instrumente brauchen regelmässige Pflege. Wasche vor dem Spielen die Finger und wische nach dem Spielen den Schweiss mit einem Tuch von den Saiten und von der Oberfläche. Bei regelmässigem Spiel solltest du mind. 2mal im Jahr die Saiten wechseln (s. Anleitung zum Saitenwechseln PDF). Dabei kannst du auch gleich das Griffbrett mit etwas Griffbrett-Öl (Lemon Oil) einölen und den Korpus der Gitarre mit etwas Gitarrenpolitur pflegen. Wenn die Saiten vom Schweiss zu kleben beginnen, hilft „Fast Fret“. Mit einer Zahnbürste kriegst du Staubpartikel aus dem Saitenhalter und anderen Ritzen heraus.

Bewahre dein Instrument am besten in einem Gitarrenkoffer auf, bei Zimmertemperatur mit 45-50% Luftfeuchtigkeit. Stelle sie zwischen dem Spiel in einen Gitarrenständer, damit sie nicht umfällt.

17. Wozu sind alle diese Regler und Schalter an meiner E-Gitarre und Verstärker?

E-Gitarre:

Eine E-Gitarre verfügt normalerweise über ein Hebelchen oder Umschalter (Switch) mit dem man zwischen den verschiedenen Tonabnehmern wählen kann. Probier einfach aus, welcher Klang dir am besten gefällt. Dann gibt es einen Lautstärkenregler (Volume), mit dem du die Ausgangslautstärke deiner Gitarre regeln kannst. Mit den Drehreglern „Tone“ kannst du Höhen dazu oder weg mischen. Drehst du sie zu, klingt die Gitarre dumpf. Probiere auch hier immer wieder herum, bis es dir gefällt.

Elektroakustische Gitarren mit einem Vorverstärker:

Manche elektroakustische Gitarren haben in der Zarge einen Preamp (Vorverstärker) mit Equalizer eingebaut. Neben der Lautstärke (Volume) kannst du hier auch hohe (high), mittlere (mid) und tiefe (low) Frequenzen aufeinander abstimmen. Die richtige Einstellung hängt hier von der Umgebung und von den anderen Geräten (Verstärker) ab.

Verstärker:

Das sind die üblichen Regler, die du an Verstärkern findest (manche Geräte haben natürlich noch mehr Funktionen wie Effekte, Stimmgerät und Amp-Modelling):

Achte vor dem Einschalten des Verstärkers auf die Stellung der Regler, besonders des Master Volume-Reglers. Diesen drehst du vor dem Einschalten besser etwas zurück, das schont die Ohren und Nerven.

18. Was soll ich spielen, wo gibt es Noten und Akkorde?

In einer Musikalienhandlung kannst du Notenhefte für klassische Gitarre, Songbooks mit Noten und Tabulatur von Interpreten aus Pop, Rock und Jazz sowie gemischte Liederbücher mit Akkorden für die Gitarre finden. Gerade im Pop-Rock-Bereich gibt es auch Notenhefte mit einer Playalong-CD drin (z.B. die Guitar-Playalongs vom Hal Leonard Verlag). Auf der CD spielt eine Band und du kannst die Gitarrenstimme nach Noten, Tabulatur oder Gehör dazuspielen.

In einer Musikalienhandlung kannst du dir die Noten i.d.R. anschauen, sie evtl. sogar ausprobieren und Sachen bestellen, die im internationalen Musikhandel erhältlich sind. Es gibt teilweise auch speziell vereinfachte "easy guitar"-Ausgaben. Schau vor dem Kauf unbedingt in die Noten rein, ob sie für dich spielbar sind! Denn gekaufte Noten werden - wie geöffnete CDs - nicht gerne zurückgenommen. Es muss übrigens nicht zwingend "für Gitarre" auf den Noten stehen. Ich habe auch mein altes Schulliederbuch ausgegraben und daraus die Akkorde und später die Melodien auf der Gitarre gespielt, auch meine Blockflötennoten fanden so eine Doppelverwendung. Doch originale Gitarrenstücke sind natürlich schöner! In der Rubrik Buchempfehlungen werde ich übrigens nach und nach auch Notenbücher empfehlen.

Es gibt auch immer mehr Notenverlage, die einen Teil ihrer Noten offiziell und legal als kostenpflichtigen Download anbieten (z.B. die Grossverlage Schott, Hal Leonard, Music Sales und Alfred). Sonst findest du im Internet auch vielerlei kostenlose Sachen (für Adressen s. Rubrik "Gitarrenlinks") wie etwa Volkslieder mit Akkorden, Noten von Eigenkompositionen unbekannter Gitarristen (z.B. von mir) und älteren, lizenzfreien Werken. Viele Gitarristen hören auch Akkorde oder Riffs von bekannten Songs raus und stellen die ins Internet. Aus rechtlichen Gründen werden solche Tab-Sites jedoch häufig wieder geschlossen. Ich empfehle, bei Gratis-Download-Angeboten immer die Augen offen zu halten. Es lauern nämlich auch Abzocker im Internet, die an deine persönlichen Daten heranwollen oder bei denen man ohne zu wissen ein teures Abo abschliesst (z.B. die auf der Warnliste des K-Tipp genannten Songtext-Seiten.)

19. Sind Noten für Gitarre anders als normale Noten?

Grundsätzlich gibt es für Gitarre verschiedene Arten der Notation:

20. Wie lerne ich besser Noten lesen?

Nach Noten spielen zu können, ist deshalb vorteilhaft, weil man dann auch auf Literatur zurückgreifen kann, die nicht speziell für Gitarre eingerichtet wurde (z.B. Singnoten, Flöten- oder Geigennoten…). Als Berufsmusiker ist die Fähigkeit, Noten zu lesen gar unerlässlich. Doch selbst wenn du weisst, wie man Noten liest, heisst das nicht, dass du sie auf der Gitarre auch spielen kannst.

So kannst du Notenlesen auf der Gitarre trainieren:

21. Ist Noten herunterladen verboten?

Eigentlich ist hierzulande nur das Hochladen oder Kopieren von urheberrechtlich geschütztem Material ohne Erlaubnis des Urhebers strafbar. Geschützt sind Kompositionen bis 70 Jahre nach dem Tod des Komponisten. Auch Bearbeitungen, Aufnahmen und Notenbilder sind mehrere Jahrzehnte lang nach ihrem Entstehen geschützt. Mit dem Herunterladen förderst du (durch die Nachfrage, Bezahlung oder Anklicken der Werbung) illegale Download-Angebote.

Wenn der Urheber jedoch selbst seine eigenen Kompositionen oder Arrangements und Transkriptionen von urheberrechtsfreiem Material anbietet, dann ist das ganz legal – selbst wenn das Angebot kostenlos ist. Wenn du für einen Download bezahlen musst, heisst das aber nicht automatisch, dass das Angebot legal ist.

Die Gesetze zu diesem Thema sind in der Schweiz um einiges lockerer als z.B. in Deutschland oder in Österreich. Auch in den USA gelten natürlich wieder andere Bedingungen.